Unsere letzte Woche war anders, ganz anders als alle anderen Wochen in den letzten Jahren.
Da ich bereits eine Woche vor den Herbstferien das Pult gegen unsere Couch eingetauscht habe, da Lilly mit ihrem Gipsbein unterstützt werden musste, kam die Erkältung beider Kinder in dieser ersten Woche nach den Ferien sehr unpassend. Wobei Krankheiten natürlich immer doof und unpassend sind…
Noch eine Woche direkt im Anschluss an die Ferien zu fehlen wäre für meinen Unterricht, die Schüler, das Kollegium und alle einfach nervig geworden.
Kurzerhand musste eine Alternative her und so hat Philipp diese Woche die Pflege vom kranken Hasen und der fiebrigen Maus übernommen.
Aufgrund meiner Elternzeit, der Ferien und den Kinderkrankenscheinen die ich sonst für diese Fälle genutzt habe, war es zuvor noch nie so, dass Philipp Vollzeitpapa und Krankenpfleger in einem war.
Noah erklärte mir heute, wie er diese neuen Situation fand und er sagte: „Krank zu sein kann auch echt manchmal schön sein, Papa ist einfach cool!“!
Für mich war es ungewohnt morgens, wenn alle noch schlafen, ganz alleine einen Kaffee zu trinken, das Haus zu verlassen ohne die Kinder gesehen zu haben und einfach nichts tun zu müssen, außer mich fertig zu machen. Es war komisch, aber auch schön.
In den Pausen bekam ich meist ein Foto-Update von dem, was in unserem Wohnzimmer gerade so passierte und ich konnte völlig sicher sein, Papa hat alles im Griff.
Genau das, was mir damals noch unwahrscheinlich schwer gefallen ist, Verantwortung auch mal abzugeben, fällt mir in den letzten Wochen viel, viel leichter und es tut gut.
Philipp ist ein toller Papa und er konnte nun wirklich auch mal alleine ganz intensive Zeit mit den beiden verbringen und sie in Situationen, die er sonst nur aus Erzählungen kennt (z.B.: Beide schreien minutenlang, untröstbar im Sprechzimmer beim Kinderarzt) erleben und sie meistern.
Ich glaube mein vorheriger Gefühl, immerzu bei den Kindern sein zu müssen, hat viel damit zu tun das ich gestillt habe und die Kinder nie eine Flasche gewollt haben…Vermute ich zumindest.
Auch wenn Erkältungen doof sind, Papazeit ist eine tolle Zeit, für uns alle!
Wie ist es bei euch? Könnt ihr gut die Verantwortung abgeben? Fällt es euch auch schwer? Ich bin gespannt!
P.S.: Beide haben diese Woche gelernt zu sagen „Zicke, zacke Hühnerkacke!“
Papas…
Ich finde es eher schade, dass solch ein Rollentausch überhaupt erwähnenswert ist und nicht zum Alltag gehört…
Ja? Ich nicht, sonst hätte ich das nicht getan! Bei uns ist es nun einfach so, dass sich u.a. aufgrund der beruflichen Situation eher anbietet, dass ich da bin. Zudem ist meine Elternzeit auch noch nicht lange vorbei…
Bei uns ist es genauso. Ich kann manche Dinge unheimlich schwer abgeben. Irgendwie sind es beide noch meine kleinen Babys. Und vieles ist einfach auch selbstverständlich. Krankenhausaufenthalt der Kinder: Mama geht mit. Kinder krank: Mama bleibt daheim. Also ich hoffe nicht, dass das jmd falsch versteht. Mein Mann ist der beste Papa der Welt für unsere Kinder aber es gibt Dinge, wo sich mir rein gar nicht die Frage stellt, dass der Papa das mindestens genauso gut kann 🤔
Ich fange nächste Woche wieder mt der Arbeit an und unser Mädchen ist alles andere als bei der Tagesmutter eingewöhnt. Da ich meinen Arbeitsbeginn bereits schon einmal um zwei Wochen verschoben habe, muss der Papa jetzt mit ran. Es fällt mir so schwer dass ich das nicht allein machen kann …
Er kann das sicherlich, wie du schreibst, das Problem sind oft wir;) Aber das wird funktionieren und dann fühlt es sich tatsächlich auch super an!