Zur Zeit lese ich auf unwahrscheinlich vielen Mamablogs etwas zum Thema „Stillen“, manchmal beinahe Rechtfertigungen warum die Frauen nicht stillen, manchmal ellenlange Plädoyers warum man stillen muss und wie böse die Pulvermilch ist und manchmal erkenne ich auch meine Denkweise dazu wieder!
Ich bin eine Stillmami! Noah habe ich sage und schreibe 15Monate gestillt, nicht weil ich es so unglaublich toll fand, sondern weil es für ihn der sichere Mamahafen war und er es einfach brauchte. Vielleicht weil ich das Stillen bereits so gewöhnt war, kam für mich auch beim zweiten Kind nie die Frage darüber auf ob ich wieder stille. Das gehört für mich persönlich zur Babyzeit dazu.
Aber!!!!! Ich würde es nicht wagen jemand dafür zu verurteilen wenn er bzw. sie ein Kind nicht stillt.
Wobei doch, wenn ich ehrlich bin, dann mache ich es manchmal doch, denn wenn die Begründung darin liegt Alkohol trinken zu wollen, nach der laaaangen Schwangerschaft feiern gehen zu müssen oder zu rauchen, dann verurteile ich es absolut, denn das ist für mich nicht vereinbar mit einem Baby!
Eine Freundin von mir sagt, das Stillen einfach nicht ihr Ding ist, eine andere möchte aufgrund der Großfamilie in der sie lebt flexibler sein, sowas kann ich völlig nachvollziehen und ich glaube das auch kaum ein Nahrungsmittel in Deutschland mehr kontrolliert wird als Babymilch und man dadurch problemlos sein Kind gesund groß bekommt.
In der Stillzeit mit Noah war ich natürlich noch völlig stillunerfahren, wir haben unsere Unternehmungen nach seinem Hunger geplant, denn wie sollte ich denn woanders spontan stillen…Mit der Zeit wurde ich immer entspannter, für die Öffentlichkeit habe ich meist ein Tuch mitgenommen, so dass Noah in Ruhe trinken und keiner etwas sehen konnte. Jetzt, mit Lilly bin ich noch viel gelassener geworden, mein Kind hat Hunger, also bekommt es etwas zu essen, egal wann und wo! Ich selbst verstecke mich auch nicht auf Toiletten oder in einem Auto wenn ich etwas esse. Außerdem habe ich nie das Gefühl gehabt das mir jemand auf die Brust starrt, da wird mehr geguckt wenn sich eine Dame mit Konfektionsgröße 44 in eine HotPants in 38 quetscht…
Übrigens gibt es in den USA ein Gesetz dazu, dass Mütter ihre Kinder überall stillen dürfen. Stillenden Mamas wird ein Kärtchen im Krankenhaus gegeben, auf welchem der entsprechende Auszug des Gesetztestexts zu lesen ist und sie könnten dieses im Diskussionsfall zücken. Eigentlich traurig, andererseits vielleicht sogar sinnvoll, denn wo XXL Ausschnitte lieber gesehen sind als eine ihr Kind fütternde Frau…
Abschließend auch hier, wie bei fast jedem Mamathema was im absoluten MamaFight enden kann, „jedem das seine“!
Lilly hat jetzt Hunger…
Finde auch beides ok wobei mir persönlich die ersten Monate stillen völlig gereicht haben und ich auch eher der flexiblere Typ bin der eben abgepumpt hat wo dann auch mal der Papa nachts die Flasche geben konnte und ich habe nicht das Gefühl das es meinen Kindern deshalb emotional an irgendetwas fehlt aber ich glaube auch das ist Einstellungssache. Ich glaube auch nicht das es Kinder gibt die nicht aus der Flasche trinken.. es gibt immer Mütter die zb gar keine Milch haben oder einfach viel zu wenig. Deren Kinder müssen auch aus der Flasche trinken und das tun sie auch, schließlich haben sie ja Hunger.. trotzdem habe ich ich die Vorzüge des Stillens geschätzt, den irren Stoffwechsel und die Gewichtsabnahme zb obwohl man auch süßes etc gegessen hat und eben die Entwicklung und Abwehrstärkung der Kinder. Meine Tochter war bisher nie ernsthaft krank und hatte auch selten Erkältungen oder so. Auch meinem Sohn der wie meine Tochter ein Frühchen war hat mit Erhalt der Muttermilch riesige Fortschritte gemacht und sie natürlich besser vertragen als alles andere künstlich hergestellte, logisch. Ich ziehe den Hut vor Müttern die es so lange schaffen zu stillen. Aber auch das ist Einstellungssache denke ich und da sind wiederum andere ausdauernder oder bestrebter als ich 😊
Wie immer, ein toller Beitrag!
Ich gehöre zur absoluten Stillliebhaberin :).
Bei meiner ersten Tochter habe ich um das Stillen hart gekämpft. Sie kam als Frühchen auf die Welt und blieb immer etwas trinkfaul. Damit es trotzdem „lief“, musste ich immer nachpumpen und habe unter anderem tonnenweise Boxhornklee Kapseln geschluckt.
Letzten Endes habe ich „nur“ 9 Monate gestillt.
Inzwischen bin ich zweifache Mama. Bereits in der Schwangerschaft habe ich mich auf das Stillen sehr gefreut.
Diesmal bin ich viel entspannter an das Thema heran getreten und es hat von Anfang an toll geklappt – ohne Nachpumpen oder milchfördernder Mittel.
Ich mache mir über das Stillen in der Öffentlichkeit kaum Gedanken. Bisher ist mir noch nie jemand mit Ablehnung begegnet. Und sollte es mal geschehen, dann weiß ich schon zu kontern.
Aber etwas anderes bedrückt mich sehr: Inzwischen habe ich das Gefühl, mich für das Stillen rechtfertigen zu müssen. Besonders innerhalb der Familie habe ich bereits viel Unfug gehört. Mein liebster Satz lautet: „Wann gibst du ihr denn endlich was richtiges zu Essen?“
Inzwischen werde ich nicht mehr wütend und diskutiere auch nicht mehr.
Ja, ich stille mein Kind immer noch! Ja, ich stille auch, wenn ich krank bin! Nein, ich stecke mein Kind im Krankheitsfall nicht über die Muttermilch mit an!
Nein, mein Kind ist nicht hungrig und hungert auch nicht! Und wehe ich höre noch ein mal, dass ich gar keine Milch mehr habe! Und wenn doch, dass sie in dem Fall nicht nahrhaft genug sei!
Mittlerweile bin ich selbstbewusst genug und antworte im Ernstfall auch schon mal, dass ich mindestens bis zur Einschulung stillen werde. Und im Besten Fall ist mein Gegenüber dann auch still.
In Wahrheit, lasse ich das Ende völlig offen. Aber bis zur Einschulung will ich schon abgestillt haben :’D.
Für die Mamas, die nicht stillen, wünsche ich ebenfalls starke Nerven. Egal was und wie man es tut, irgendjemand weiß es immer besser…
Soll er’s doch!